Freitag, 17. September 2010

Open-Air in Callenberg....

Freitag, 17.09.2010

Open Air unter’m Dach“ – jenes ist als Veranstaltungsmotto, denke ich, die beste Formulierung.

Egal - Beginnen wir vorn. Traditioneller Treffpunkt 16 Uhr KPP Wedding. In unseren Proberaum brauchen wir ja nicht mehr gehen. Ihr erinnert euch? Der Swimming Pool? Keine Besserung in Sicht!

Aufgrund von Verzögerungen mit unserem neuen Bus, fahren wir heute, gepresst wie Thermohanf in Smikey’s dienstlich angetrauter Wolfsburger Blechkiste. Das wird nicht mehr lange gut gehen, sollten wir demnächst noch mehr Merchkram mitnehmen. Es ist etwas eng da drin aber für die 300 km wird es gehen – müssen.

Wir kommen diesmal mit exakt einer Pause aus und sind mehr als pünktlich am Ort des Geschehens gelandet. Wir werden sehr herzlich begrüßt. Man könnte glatt den Eindruck bekommen, dass man sich auf uns gefreut hat. Scherz am Rande….Wir haben uns auch sehr gefreut, das ein oder andere bekannte Gesicht zu treffen. Aik von den Fritten hat sich heute besonders hübsch zurechtgeschubst. Er trägt ein selbstgeklöppeltes T-Shirt-Unikat von Kai, eine Malen nach Zahlen Gedächtnis Kappe und ein wirklich adrettes Jackett. Man der Typ könnte glatt im Vertrieb arbeiten… Sah wirklich gut aus der Bengel! Wir checken die Lage, die Bühne und den Schlafplatz. Die Bühne ist ein Handbau – Spanplatte auf Europalette – etwas erhöht. Was die Leute da auf die Beine stellen is ja mal mehr als n Knaller. Sieht geil aus und hat auch den Hoppsetest von mir bestanden. So - ausladen und den Aufbau anzetteln. Das lustige ist – und nun kommen wir wieder zum Motto- dass die Ankündigung ein Open Air Konzert war. Wir aber in einem Riesengroßen Festzelt gespielt haben. Egal, schluckt Krach und Petrus die olle Kloppsbirne kann uns damit heute mal nicht ärgern. Nachdem wir dann noch geplant haben wo und wie wir schlafen, man uns spontan noch ein Sofa hingestellt hat, wussten wir, dass wir noch ne Menge Menge Zeit haben.
Susi (die Organisatorin des ganzen Dings) hat unter Beweis gestellt, dass auch Frauen mit einem Akkuschrauber umgehen können (wenn man ihnen dabei geholfen hat, das Bit in das Ding zu kurbeln). Sie hat mal eben das ehemals elterliche Sofa uns zuliebe etwas deformiert. So war wenigstens sichergestellt, dass weder Smikey noch ich des Nächtens irgendwann 1,8 Meter tiefer liegen. Benny vegetiert vor sich hin. Der Arme hat Schnodderseuche und pfeift ordentlich auf dem letzten Loch. Später ertränkt er seine unerwünschten Temporärbewohner in Whiskey und Bier. Vorher kriegt er Tee gebracht. Wir werden hier echt gut gepflegt.

Was macht man bis 0:30Uhr?

An der Feuertonne sitzen und sich mit Leuten unterhalten, Fotos machen wenn es erwünscht wird und über sinnloses Zeug sinnvoll herziehen.

Wie alt man wirklich langsam wird, merken wir als sich die Stunde null nähert. Unsere lieben Fritten überziehen etwas und wir werden zunehmend müde. Was solls, wir ziehen das durch und freuen uns tierisch gleich wieder zusammen auf der Bühne zu stehen. Wir hauen das Set komplett runter, heute etwas zackiger, Schnelligkeit ist kein Geheimnis. Nach einer Stunde ist alles vorbei und mittlerweile
zeigt die Uhr halb drei. Kalt ist es geworden in Callenberg und die Feuertonne kokelt fröhlich vor sich hin…
Gegen 3:30 Uhr beschließen wir, dass es Zeit ist, sich zurückzuziehen. Heute auch kein langes Gelache mehr. Decke über die Rübe gezogen und die Akkus runterfahren… Rückenschmerzen im Dauerabo. So scheint es jedenfalls, als wir am Morgen wieder erwachen. Benny stapft schon durch die Botanik und hat das erste Bier in der Hand. Ich lass mich breitschlagen und geselle mich dazu. Die Medizinkur hat Benny echt geholfen, viel fitter als gestern, sitzen wir beide nuckelnd auf dem Gelände und sinnieren mit anderen über Berufsgruppen - lachen dabei Rotz und Wasser. Kai pennt noch, soll er, auch ein Rockstar muss mal schlafen. Heute kann man auch wieder mit Freude feststellen, dass alkoholgelagerte Leichen auch unter Gleichgewichtsstörungen leiden können und so kreiere ich das Wort „Leichengewichtsstörung“ aufgrund eines Versprechers von Aik. Gegen 13 Uhr machen wir uns auf in die Heimat. Wir brauchen für diese Tour heute fast 5 Stunden. Zwei polnische Laster waren der Meinung, dass aktiver Windschatten auf der Autobahn Sinn macht und somit drehten diese lustige Pirouetten und wir standen blöd rum wie hundert Meter Feldweg.

Spät aber heile angekommen in Berlin- Wedding. Ausladen! Wir verabreden uns für später…. Das der Abend dem vergangenen noch die Krone aufsetzt, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Frei nach dem Motto: Wo ist die Kamera wenn man sie mal braucht!

In diesem Sinne, danke für’s lesen und wir sehen uns im Oktober in Berlin oder auf den zahlreichen anderen Konzerten, die uns in der nächsten Zeit bevorstehen. Wir danken der ganzen Truppe in Callenberg um Susi und unsere Grüße gehen an die anderen Bands die am Vorabend mit uns die Bühne geteilt haben. Wir freuen uns, wenn wir euch wiedersehen.

ToM